Steigende Mischungspreise

Die Kautschuk-Mischungspreise sind sehr von den aktuellen Entwicklungen auf den Rohstoffmärkten abhängig.
Die Zunahme des weltweiten Bedarfs auf der Verbraucherseite zeigt einen kräftigen Anstieg des Absatzes von Nutzfahrzeugen. Ca. 70% der Gesamtproduktion geht in die Herstellung von Autoreifen. Der Reifen- und Automobilindustrie geht der Rohstoff aus.
Gerade in China und Indien boomt die Wirtschaft. Immer mehr Menschen können sich dort inzwischen ein Auto leisten. Die Preise für Naturkautschuk stiegen seit der Jahrtausendwende auf fast das Sechsfache! Sie liegen bei > 2000 Euro pro Tonne.
Auch witterungsbedingte Rohstoffengpässe vor allem Trockenheit und die „Wintering Season“, in der die Kautschukbäume aufgrund der Vegetationsruhephase weniger Kautschukmilch als üblich abgeben, führen ihrerseits zusätzlich zu weiteren Preissteigerungen.

Auch Preiserhöhungen bei den Basiselastomeren und deren Zusatzstoffe in den verschiedenen Mischungen tragen ihr übriges dazu bei: In der jüngsten Vergangenheit sind die stark gestiegenen Rohstoffpreise an den Märkten durch die Hersteller weitergereicht worden. Die Preissteigerungen wurden bei EPDM durch die gestiegenen Preise für die Vorprodukte Ethylen und Propylen begründet. Bei CR dreht sich die Preisspirale noch weiter nach oben, nachdem DuPont ihre Produktionsanlage in Knoxville/ USA geschlossen hat. Folge ist eine Kontingentierung der meisten Typen wegen der engen Versorgungslage. Eine deutliche Preiserhöhung gab es auch bei den Silikonherstellern.

Ölhist

Weiterhin nimmt die Entwicklung der Preise für Rohöl zunehmend Einfluss auf den Trend des Mischungsmarktes. Die Preiskurve bei den Weichmachern, die fast ausschließlich aus Erdöl bestehen, geht weiterhin extrem steil nach oben. Solange sich der Rohölmarkt nicht stabilisiert oder entspannt, muss dort sogar mit weiteren Erhöhungen gerechnet werden. Bei den Prozessölen herrscht sogar eine angespannte Versorgungssituation. Auch für Russ, dessen Basisrohstoff ebenfalls Erdöl ist, gelten diese Aussagen. Deshalb wurden im ersten Quartal 2008 die Preise von allen Anbietern um bis zu 10 Prozent angehoben. Bei den Chemikalien schlägt das von China seit 1. Juli 2007 geänderte Exportgesetz durch. Vermutlich werden in einem zweiten Schritt die jetzt noch bestehenden Rabatte wegfallen und so die Produkte nochmals verteuern. Ferner stiegen die Kosten für die Vorprodukte zu verschiedenen Alterungsschutzmitteln und Beschleunigern deutlich an.
Auch die unverändert teuren Energiekosten tun ihr Übriges. Preissteigerungen zwischen 3-6% werden bei den Füllstoffen erwartet. Gerade bei den hellen Füllstoffen ist die aufwendige Trocknung der preistreibende Faktor.

Dieses Umfeld sorgt seit 2006 bei allen gummiverarbeitenden Unternehmen zu deutlichen Preissteigerungen beim Einkauf von Gummimischungen. Einen Teil dieser Kosten müssen wir trotz aller Bemühungen um Kompensationsmöglichkeiten leider auch an unsere Kunden weitergeben